Frontmatter -- Inhaltsverzeichnis -- Dank -- 1. Einleitung -- TEIL I - Zum Konte xt der Forschung -- 2. ›Sprachbiographie‹ - Reflexionen zu zentralen Forschungslinien -- TEIL II - Theoreti scher und met hodologischer Rahmen -- 3. Theoretische Perspektiven der Untersuchung -- 4. Methodologie und Methode -- 5. Dokumentation des Forschungsprozesses -- TEIL III - Fall darstell ungen -- 6. Einführung in den empirischen Teil -- 7. Kindliche Lebenswelt und Sprache -- 8. Sprache in der biographischen Phase der Schulzeit -- 9. Sprache während und nach der biographischen Phase des Studiums -- TEIL IV - Theoreti sche Refle xion -- 10. Schlussbetrachtung -- Literatur -- Anhang -- Kurzbiographien -- Transkriptionsnotation
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Die Bedeutung migrationsgesellschaftlich dominanter Sprachen für Bildungserfolg gilt als unumstritten. An der Schnittstelle von Soziolinguistik und bildungswissenschaftlicher Biographieforschung untersucht Nadja Thoma auf der Basis erzählter Lebensgeschichten, wie nicht dominant positionierte Germanistikstudierende ihre Sprachbiographien konstruieren, welche Erfahrungen sie an Bildungsinstitutionen machen und wie sich ihre Haltungen zu Sprache(n) lebensgeschichtlich verändern.Die Studie liefert mit ihrem biographieanalytischen Ansatz einen differenzierten Beitrag zu bislang wenig beachteten Aspekten sprachbiographischer Forschung.
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[Die Autorin] geht in ihrer Analyse dem Verständnis von Bildungssprache in altphilologisch-fachdidaktischen Diskursen nach. Sie zeigt, dass der Unterricht in Latein und Altgriechisch in fachdidaktischen Texten als in besonderem Ausmaß geeignet für die Herstellung von Bildungserfolg konstruiert wird. Konstitutiv für die untersuchten Diskurse sind die unilineare Darstellung von (Sprach-)Geschichte, die idealisierende Konstruktion von "Europa" als Endpunkt einer im antiken Griechenland wurzelnden kulturellen Entwicklung, und die weitgehende Vernachlässigung der Migrationstatsache. [Die Verfasserin] zeigt, dass einer Konstruktion von Latein als "neutrale[m] Vergleichsmedium, das niemandes Muttersprache ist" [...] die Vielschichtigkeit und Komplexität sprachlicher und sozialer Zusammenhänge und Hierarchien zum Opfer fallen. Unter Rückgriff auf postkoloniale und migrationspädagogische Überlegungen macht sie abschließend Reflexionsangebote für den Umgang mit Latein und Griechisch an Schulen in europäischen Migrationsgesellschaften. (Orig.).
Der Text beschreibt die Inszenierung einer Gegenkultur, die sich sowohl gegen die HipHop-Kultur als auch gegen die nicht-muslimische Mehrheitsgesellschaft in Deutschland wendet. Deutlich wird hierbei der Aufbau eines utopischen Gesellschaftsentwurfs, der sich am Idealbild der islamischen Gesellschaft zur Zeit des Propheten Muhammad orientiert und auf einer äußerst ambivalenten Gegenüberstellung "deutscher, nicht-muslimischer" Kultur und "islamischer" Gegenkultur basiert.
Auf Basis eines Projekts mit geflüchteten Schüler*innen werden drei Formen "kleiner" biografischer Erzählungen vorgestellt, die alternativ zur Methode des biografisch-narrativen Interviews als Forschungsansatz genutzt werden können: Beim angeleiteten Erzählen mithilfe pädagogischer Methoden ermöglichen niederschwellige Erzählanreize die Artikulation biografischer Erfahrungen und vielseitige Beteiligungsmöglichkeiten. Die anderen beiden Formen basieren auf ethnografischen Beobachtungen: Im Kontakt mit den Forscher*innen erzählten die Schüler*innen beiläufig kleine Geschichten, die Einblick in ihre biografische Situation und ihren Alltag gaben, ähnlich wie sie dies in Interaktion mit den Lehrer*innen taten. Diese erzählten den Forschenden ihrerseits Geschichten über Geschichten, die sie von den Jugendlichen gehört hatten. Voraussetzung war eine ausgedehnte ethnografische Feldphase, die einen sukzessiven Aufbau der Forschungsbeziehungen erlaubte. Die Forschenden wurden in die Erzählpraxen des pädagogischen Feldes einbezogen und konnten Erkenntnisse über deren Funktion gewinnen. Ein Ergebnis war, biografisches Erzählen nicht allein als Ausdruck einer individuellen Erfahrungsstruktur zu interpretieren, sondern auch als interaktive Zugehörigkeitsarbeit, die im pädagogischen Feld der Schule besonders relevant ist. Die Forschung mit "kleinen Geschichten" eignet sich besonders, wenn die Vulnerabilität der Forschungssubjekte (z.B. geflüchtete Jugendliche) hoch ist, der institutionelle Rahmen (z.B. Schule) freies Erzählen erschwert oder wenn die Voraussetzungen für die Artikulation der eigenen Perspektive in einem Feld stark differieren (z.B. Mehrsprachigkeit).
"Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Adressierung von Studierenden in der hochschulischen Praxis in Migrationsgesellschaften und geht der Frage nach, welche Wissensformen der Adressierung von Studierenden 'mit Migrationshintergrund' zugrunde liegen. Am Beispiel von kompensatorischen Förder- und Unterstützungsangeboten sowie Interaktionssituationen in Lehrveranstaltungen werden Praktiken der Besonderung im universitären Alltag analysiert. Auf der Basis zweier empirischer Forschungsprojekte werden Erkenntnismöglichkeiten eines biographieorientierten Zugangs in der Studierendenforschung sowie mögliche Konsequenzen für die pädagogische Praxis des Umgangs mit 'Differenz' an Hochschulen diskutiert." (Autorenreferat)
This article addresses educational transitions under conditions of multiple insecurities. By analyzing empirical data of two research projects with youths in Afghanistan and refugee students in Austria, we show how young peoplemake sense of the social and educational inequalities they encounter on their educational pathways within different national, socio‐political, and institutional contexts. We present in‐depth analyses of two cases to elaborate how young people in different parts of the world conceive of their futures when basic security needs are not met, and how they make sense of the social and educational inequalities they face during their transition processes. After living through repeatedly fractured perspectives, young people have to make sense of their biographical experiences and continuously (re)design their plans while facing uncertain futures. In the Afghan Youth Project, we reconstructed a collective - and morally charged - biographical orientation of future plans. This orientation can also be understood as a critical response to persistent fragility and inequality and suggests an imagined generational hold and sense of belonging. In the Austrian project Translating Wor(l)ds, we reconstructed continuing experiences of educational exclusion, marginalization, and devaluation in different migration societies throughout refugee routes. Educational transitions, which can be challenging for all young people, take on special relevance under these conditions. Combining biographical and socio‐psychological research perspectives allows us to reconstruct educational processes as cumulative, non‐linear processes and to reveal the ambiguities, contradictions, and ruptures woven into them, as well as the subjects' constructions of sense and agency.
Biographical note: Daniela Rothe, Dr. phil., ist Erziehungswissenschaftlerin und Leiterin des Schreibzentrums an der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck. Dorothee Schwendowius ist Professorin für Internationale und Interkulturelle Bildungsforschung an der Universität Magdeburg. Nadja Thoma, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien. Christine Thon ist Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung an der Universität Flensburg.
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